Von allen Einwohnern in Deutschland hat jeder Fünfte einen sogenannten Migrationshintergrund, d.h. sie oder er ist nach Deutschland eingewandert oder hat mindestens einen Elternteil, der nach Deutschland eingewandert ist. Diese Personen leben weit häufiger in Städten als in Landgemeinden. Entsprechend sind deutsche Städte heute deutlich von Zuwanderung geprägt. Im Vortrag werden Ergebnisse von Studien vorgestellt, die Antworten auf verschiedene Fragen geben: Wie nehmen wir diese migrationsbezogene Vielfalt wahr? Welche Einstellungen entwickeln wir zu dieser Vielfalt? Wie gestaltet sich das soziale Zusammenleben? Und: Wie reagieren wir auf diskriminierendes Verhalten in alltäglichen Situationen?
Referent: Prof. Dr. Sören Petermann, Fakultät für Sozialwissenschaft, Stadt- und Regionalsoziologie, Ruhr-Universität Bochum
Eine Veranstaltung aus der Reihe ‚Rassissmus‘:
Rassismus ist als Thema in der Gesellschaft allgemein bekannt. Allerdings ist es häufig mit Stereotypen behaftet oder wird, da gesellschaftlich verkannt, umgangen. Es handelt sich um einen Begriff voller Kontroversen, der sich in unterschiedliche Themenfelder eingliedern lässt, seien es juristische, politische oder soziologische. Man kann unter Rassismus Ideologien verstehen, welche die Menschheit auf ihre biologischen Rassen und genetisch vererbbaren Eigenschaften reduziert und diese hierarchisch einstuft. Jedoch lässt dieser im 20. Jahrhundert entstandene Begriff Faktoren abseits der biologischen Rasse außen vor. So können auch Völker, ethnische Gruppen und Religionsgemeinschaften von Rassismus betroffen sein. Außerdem muss es sich bei Rassismus nicht um Terroranschläge extremistischer Gruppierungen handeln: Auch im Alltag ist Rassismus in vielen Formen vertreten, beispielsweise durch Vorurteile oder Stereotypen.
Diese Reihe soll den Blick auf Rassismus erweitern und ein Bewusstsein für dessen gesellschaftliche Präsenz schaffen.