Die Veranstaltung fällt leider aus!
„Ohne es zu merken waren sie auf einmal zu Kosmopoliten geworden“
In den gegenwärtigen politischen Debatten um die Identitätsbegriffe Rasse, Ethnie und Volk stehen das Bekenntnis oder die Aberkennung von Zugehörigkeit im Vordergrund. Ethnologische Ansätze dagegen betrachten Identifikation eher im Sinne von gelebter Praxis, die oftmals – „ohne es zu merken“ – Familien, Freundeskreise, Nachbarschaften und andere gemeinschaftliche Gesellungsformen nachhaltiger prägen als blosse Bekenntnisse. Ethnographische Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart werden herangezogen, um dies zu illustrieren.
Referent: Prof. Dr. Dieter Haller, Lehrstuhl für Ethnologie, Ruhr-UNiversität Bochum
Veranstaltung aus der Reihe ‚Rassissmus‘:
Rassismus ist als Thema in der Gesellschaft allgemein bekannt. Allerdings ist es häufig mit Stereotypen behaftet oder wird, da gesellschaftlich verkannt, umgangen. Es handelt sich um einen Begriff voller Kontroversen, der sich in unterschiedliche Themenfelder eingliedern lässt, seien es juristische, politische oder soziologische. Man kann unter Rassismus Ideologien verstehen, welche die Menschheit auf ihre biologischen Rassen und genetisch vererbbaren Eigenschaften reduziert und diese hierarchisch einstuft. Jedoch lässt dieser im 20. Jahrhundert entstandene Begriff Faktoren abseits der biologischen Rasse außen vor. So können auch Völker, ethnische Gruppen und Religionsgemeinschaften von Rassismus betroffen sein. Außerdem muss es sich bei Rassismus nicht um Terroranschläge extremistischer Gruppierungen handeln: Auch im Alltag ist Rassismus in vielen Formen vertreten, beispielsweise durch Vorurteile oder Stereotypen.
Diese Reihe soll den Blick auf Rassismus erweitern und ein Bewusstsein für dessen gesellschaftliche Präsenz schaffen.