Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei denjenigen bedanken, die am Donnerstag, den 17. März bei unserer Abschlussveranstaltung mit dabei waren: Es war sehr schön mit Euch auf die vergangenen dreieinhalb Jahre QUERgesund zurück zu blicken und ein Resümee zu ziehen!

Wir wissen, dass es Einigen, die gerne mit dabei sein wollten, auf Grund technischer Schwierigkeiten, nicht gelungen ist mit dazu zu stoßen. Auch Euch und unseren anderen Kooperationspartner:innen aus der Hustadt, die aus ganz verschiedenen Gründen nicht mit dabei sein konnten, wollen wir an dieser Stelle noch einmal Danke sagen, für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung bei der Umsetzung verschiedenster Interventionen und Maßnahmen im Bereich Gesundheit in den vergangenen Jahren.

Wir haben uns zudem sehr gefreut, dass es uns gelungen ist im Rahmen der Podiumsdiskussion, die sich mit dem Thema „Wissenschaft und Soziale Arbeit im Stadtteil“ befasste, in einen offenen Austausch zu treten und auch Themen und Aspekte zu adressieren, die in der Zusammenarbeit bisher noch nicht so gut geklappt haben oder die zukünftig in der Gesundheitsförderung in der Hustadt noch aufgegriffen werden sollten. An der Podiumsdiskussion nahmen teil:

  • Friederike Müller (Geschäftführerin IFAK e.V.)
  • Prof. Dr. Christiane Falge (Hochschule für Gesundheit Bochum)
  • Bushra Sharif (Stadtteilforscherin im Projekt QUERgesund und Bewohnerin der Hustadt)
  • Michael Sprünken (Gesundheitsamt der Stadt Bochum

Alle Diskutant*innen schilderten zunächst ihren persönlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit in der Hustadt. Darauf folgte eine Auseinandersetzung über die Potentiale und Herausforderungen bei der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Sozialer Arbeit in der Hustadt. Die Beteiligten waren sich einig, dass insbesondere das Projekt QUERgesund mit seinen gesundheitsorientierten Interventionen enorm von einem multiprofessionell aufgestellten Team profitiert hat. Dieses setzt sich aus Gesundheitswissenschaftler*innen, Ethnolog*innen, Sozialarbeiter*innen, Street Worker*innen, Vertreter*innen der Krankenkassen und aus Ärzt*innen zusammen. Neben den unverkennbaren Vorteilen, die eine Zusammenarbeit von Menschen mit diversen Kompetenzen und Erfahrungswerten mit sich bringt, wurden ebenfalls Konfliktpunkte und Reibungsfelder benannt. Diese resultieren daraus, dass bei wissenschaftlich denkenden sowie handelnden Akteur*innen und sozialarbeiterisch tätigen Projektmitarbeiter*innen unterschiedliche Herangehensweisen im Kontext der kollaborativen Arbeit im Stadtteil existierten. Die unterschiedlichen Ansätze und Erfahrungshorizonte der beteiligten Protagonist*innen und Institutionen gilt es in Zukunft noch stärker untereinander abzustimmen. Die Diskutant*innen waren sich darüber im Klaren, dass Erwartungen und Wirkungsweisen von zukünftigen Projekten im Stadtteil deutlicher kommuniziert werden müssten, um Bewohner:innen und Akteur:innen die Möglichkeit zu geben Vorbehalte zu diskutieren und eine höhere Einbindung zu erzielen. Dies kann nur unter Einbezug der in der Hustadt vorherrschenden Strukturen realisiert werden, die in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich etabliert wurden. In der Interaktionsphase der Podiumsdiskussion, bei der das Publikum Fragen und Anregungen formulieren konnte, wurden insbesondere die Verstetigungschancen und Transferpotentiale des Projektes QUERgesund debattiert. Sowohl die Hochschule für Gesundheit als auch die IFAK e.V. ist an der nachhaltigen Verstetigung von Strukturen für gesundheitsfördernde Angebote in der Hustadt interessiert. Auch die anwesenden politischen Entscheidungsträger*innen sendeten hinsichtlich einer finanziellen und ideellen Unterstützung positive Signale. Für die am Projekt beteiligten Stadtteilforscher*innen bedeutet die kontinuierliche Partizipation an bzw. die kollaborative Mitgestaltung von diversen Gesundheitsangeboten in erster Linie Selbstermächtigung, selbstverantwortliches Handeln, eine aktive Positionierung gegen Ungleichheitsdimensionen, Teilhabemöglichkeiten an gesellschaftlichen Ressourcen und die Ausbildung von Selbstgestaltungskräften. Da QUERgesund einen starken Fokus auf das Empowerment von Frauen legte, kam in der Diskussion ebenfalls der Wunsch nach einem Folgeprojekt auf, das verstärkt die Belange und die Lebenswirklichkeiten der Männer in der Hustadt berücksichtigt.

Diese Projektphase von QUERgesund endet im April 2022, aber einige der von uns entwickelten und initiierten Angebote werden von Akteur:innen und Einrichtungen in der Hustadt übernommen, verstetigt oder auf andere Art und Weise weitergeführt (einen Überblick dazu gibt das Rückblick ‚Maßnahmen und Interventionen‘ siehe Link unten). Darauf, dass das geklappt hat, sind wir sehr stolz und gleichzeitig wissen wir, dass das ohne die Unterstützung dieses tollen Netzwerks niemals möglich gewesen wäre.

Zu guter Letzt noch einen Rückblick auf 3 Jahre QUERgesund aus der Perspektive der HS Gesundheit und des Teams QUERgesund:
Kollaborative Forschung (Christiane Falge): https://padlet.com/christianefalge/b1ogbyh5unn4dlu3

Digitale Methoden Partizipativer Sozialraumanalyse (DiPS) (Heike Köckler und Daniel Simon): https://hs-gesundheit.padlet.org/danielsimon6/f9ekd0096rzkh6gu

Maßnahmen und Interventionen QUERgesund (Team QUERgesund): https://padlet.com/strauss12/hdrzpellc4vr33qm

Und hier sind noch einmal die Links zu den Filmen, die wir im Rahmen unserer Abschlussveranstaltung gezeigt haben:

Wir Stadtteilforscher:innen in der Bochumer Hustadthttps://www.youtube.com/watch?v=RjMpTFXIzDw&t=14s

Interkulturelles Gärtnern in der Bochumer Hustadthttps://www.youtube.com/watch?v=vBACjJ-QGHw

Preis für gesellschaftliches Engagement: Hochschule für Gesundheit Bochumhttps://www.youtube.com/watch?v=d96vTc7CBjU

Mit herzlichen Grüßen
Euer Team QUERgesund